Katholisches Landvolk Ingenried feiert 40jähriges Bestehen

Anfang Oktober waren alle Mitglieder und Interessierte zum Jubiläumsausflug eingeladen. Während der Busfahrt erzählte Josefine Spix, die 1977 die Landvolkgruppe auf Anregung von Herrn Pfarrer Fleischmann ins Leben gerufen hatte, von den Anfangszeiten. Beim Verweis auf die Chronik wurde deutlich, dass die zahlreichen Veranstaltungen, damals wie heute, eine Bereicherung für das Dorfleben sind. Sie zeigte auf, welche Interessen und Ziele der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) am Herzen liegen und bekräftigte dies sehr anschaulich an ihren eigenen Erlebnissen. Dabei spannte sie den Bogen bis zu Niklaus von der Flüe und seiner Frau Dorothea, die Patrone der KLB.

Abschliessend betonte sie, wie wichtig es sei, dass verantwortungsbewusste Christen sich im ländlichen Raum, in Kirche und Gesellschaft auch in Zukunft engagieren.

Erster Programmpunkt war das Textil- und Industriemuseum in Augsburg, mit der Sonderausstellung "Glanz und Grauen"- Mode im Dritten Reich. In einer kurzweiligen Führung durch die Ausstellung konnte ein Einblick in die Mode und Alltagskleidung während der NS- Zeit gewonnen werden. Anhand zahlreicher Exponate wurde verdeutlicht, wie die Ideologie des Nationalsozialismus ab 1933 die Mode beeinflusste. Mehrere TeilnehmerInnen konnten mit Erinnerungen aus der eigenen Kindheit zum Vortrag bereichernd beitragen.

Im Gasthof Bachmeier in Baar wurde anschliessend gemeinsam zu Mittag gegessen. Gestärkt ging es weiter zum "Stationenweg" von Bissingen nach Buggenhofen. Dort wurden wir von Elisabeth Konrad, ehemalige Bundesvorsitzende der KLB, empfangen. Einstimmend erzählte sie von der geographischen und geologischen Besonderheit des Kesseltales, um dann den Stationenweg vorzustellen. Dieser ist kein Kreuzweg im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr ein Meditationsweg. Die Skulpturen aus Juramarmor gestaltete der Künstler Franz Hämmerle. Die ersten sechs Steinstelen stellen den Leidensweg Jesu dar. Weitere fünf beziehen sich auf die Auferstehungserzählungen. Nachdenkliche Texte und Gebete, sowie reizvolle Ausblicke über das Kesseltal, luden zum Verweilen und Innehalten ein. Am Ende des Weges eröffnete sich der Blick über Buggenhofen. In der Wallfahrtskirche Mariae Himmelfahrt feierte die Gruppe mit Landvolkseelsorger Domkapitular Dr. Hacker den Dankgottesdienst. Dieser trug die Überschrift "Mut tut gut- handle". Von den Vorstandsmitgliedern wurden, stellvertretend für ein Anliegen, Hüte verschiedenster Art vorgebracht. Zum Beispiel war der "festliche Hut" Symbol für das 40jährige Bestehen und Danksagung für gelebten Glauben innerhalb der Pfarrgemeinde. Der "alte Hut" brachte die Wertschätzung gegenüber den Vorgängerinnen und älteren Generation zum Ausdruck. Schlussendlich der "bunte Zukunftshut", der eine Kreation aus allen Hüten war. Es bedarf des Mutes, immer wieder aufs Neue, unbekannte Wege zu beschreiten, um weiterhin eine einladende und lebendige Gemeinschaft zu bleiben, in der die Verschiedenheit und unterschiedlichen Begabungen als Bereicherung erfahren werden. Nach dem Gottesdienst ging Frau Konrad noch kurz auf die Geschichte der Wallfahrtskirche ein, wobei sie im Besonderen auf die zahlreichen Votivbilder aufmerksam machte. Danach ging es wieder Richtung Heimat. Im Gasthaus Süssbräu in Landsberg klang der Tag bei einem gemütlichen Abendessen in geselliger Atmosphäre aus. Als kleines Überraschungspräsent bekamen alle eine Praline mit dem Landvolklogo, Kreuz und Pflug, überreicht.