Informationen zum Kanalnetz

Während für den Hauptort Ingenried in den Jahren 1990 – 1998 die Ortskanalisation in Misch- bzw. Trennverfahren ausgebaut wurde (BA 1-3), wurden die Ortsteile Krottenhill, Erbenschwang und Bahnhof erst in den letzten Jahren an eine zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen (BA 4-6). Der Ortsteil Huttenried entsorgt seine Abwässer weiterhin über Kleinkläranlagen.

Der Ortsteil Erbenschwang wurde über eine Pumpstation direkt an die neugebaute Zentral-Kläranlage in Ingenried angeschlossen. Dabei wurden 2.090 m PVC-Rohre DN 200/250, 1.760 m PE-HD-Rohre DN 125/250 und 30 m Stahlbetonrohre DN 1000 verlegt.

Der Ortsteil Krottenhill wurde über eine Pumpstation an das Kanalnetz von Ingenried angeschlossen. Dafür waren 2.450 m PVC-Rohre DN 200, 1.400 m PE-HD-Rohre DN 90/250 und 20 m Stahlbetonrohre DN 1000 erforderlich.
Der Ortsteil Am Bahnhof wurde an die Abwasseranlage in Schwabsoien angeschlossen. Dazu wurden 170 m PVC-Rohre DN 200, 100 m PE-HD-Leitungen DN 75 und 13 m Stahlbetonrohre DN 1000 eingesetzt.
Text: Ing. Büro Köpf, Herr Dr. Gebert
Informationen zur Kläranlage
Der Zulauf der Kläranlage erfolgt über einen Kanal DN 200. Der maximale Zulauf beträgt 12 l/s.
Die Zulauf erfolgt über eine Mess-/Regalstrecke mit einem elektrisch angetriebenen Drosselschieber.
Der darüber hinausgehende Zufluss wird an einem Trennbauwerk abgeschlagen und der Regenwasserbehandlung zugeführt. Die Behandlung besteht zum einen aus einem Durchlaufbecken, in dem Grobstoffe zurückgehalten und nach dem Regenereignis wieder der Kläranlage zugeführt werden. Der Überlauf des Durchlaufbeckens wird danach in 2 Teichen weiterbehandelt.
Im ersten Behandlungsschritt durchströmt das Abwasser die mechanische Reinigungsstufe. Diese Stufe dient der Grobreinigung des Abwassers. Sie ist als so genannte Kompaktanlage ausgeführt, in der ein Feinrechen mit 6 mm Stababstand und der Sandfang integriert ist. Das gewaschene Rechengut und der abgesetzte Sand werden jeweils entwässert, in Container abgeworfen und ordnungsgemäß entsorgt.
Im nachfolgenden Belebungsbecken, das als Ringbecken ausgeführt ist (Inhalt: 330m³), werden die organischen Abwasserinhaltsstoffe, Stickstoff und Phosphor biologisch abgebaut. Zudem findet eine aerobe Schlammstabilisierung statt. Zur Sauerstoffversorgung des so genannten Belebtschlammes im Becken ist auf der Beckensohle ein Lufteintragssystem installiert. Dieses wird über zwei im Keller des Betriebsgebäudes aufgestellte Gebläse mit Druckluft versorgt. Ein Rührwerk unterstützt die Luftausnützung und hält den Belebtschlamm in Belüftungsfreien Phasen in Schwebe.
Die Trennung des Belebtschlammes von dem gereinigten Abwasser erfolgt in der innen liegenden Nachklärung. Der Schlamm setzt sich in der Trichterspitze des Beckens ab und wird über zwei Rücklaufschlammpumpen wieder dem Belebungsbecken zugeführt. Das Klarwasser wird über eine Rinne abgezogen und nach Durchströmen der Ablaufmengenmessung den beiden Teichen zugeführt.
Der Überschuss-Schlamm, der sich während des Reinigungsvorgangs bildet, wird über eine weitere Pumpe aus dem Rücklaufschlamm-Kreislauf entnommen und in das bestehende Absetzbecken gepumpt. Dort wird der Schlamm eingedickt und gelagert.
Die weitere Schlammbehandlung findet in zwei mit Schilf bepflanzten Vererdungsbecken mit einer Gesamtfläche von 600 m² statt. Bei der Schlammvererdung wird in einem naturnahen Verfahren Klärschlamm in wertvollen Humus umgewandelt. Die Vererdungsbecken werden ca. 6-mal pro Jahr aus dem Absetzbecken über eine Pumpe beschickt.
Text: Ing. Büro Köpf, Herr Dr. Gebert